Die Ferienzeit ist Reisezeit und Umfragen zeigen, dass manch einer darunter auch die Drug Holidays versteht, also die Ferien vom Arzneimittel.
Nun spielt es für den eingestellten Körper allerdings keine Rolle, ob sie zuhause, auf den Maldiven oder auf Mallorca sind. Viele Arzneimittel stellen im Körper ein Gleichgewicht von Botenstoffen und Stoffwechselprozessen her, sodass das Auslassen der Medikation dieses Gleichgewicht stören würde und unerwünschte Wirkungen auftreten könnten, was besonders bei Herz-Kreislauf-Mitteln zu beachten ist.
Des Weiteren benötigt der Körper einige Zeit, bis er das Gleichgewicht wieder hergestellt hat. Es hilft also nicht, wenn man während des Urlaubs sporadisch seine Cholesterinsenker einnimmt, nur weil man am Abend ordentlich gegessen hat.
Aber warum sollten sie ihre eigenen Medikamente mitnehmen?
Apotheken und Ärzte gibt es doch bestimmt am Urlaubsort. Ganz einfach. Weil sie wissen, was drin ist. Natürlich brauchen sie in Europa normalerweise keine Sorge haben, an Arzneimittelfälschungen zu geraten, aber über die Grenzen hinaus werden nicht mehr die hohen europäischen Herstellungsrichtlinien gefordert und die Zahl der Fälschungen steigt. Also auf Nummer sicher gehen und die eigenen Medikamente einpacken. Den Umkarton können Sie ruhig zuhause lassen,
den Beipackzettel wickeln sie am besten mit einem Gummiband an die Blister.
Transportieren sollten sie die Mittel im Handgepäck. Denn was hilft es, alles im Koffer zu haben, wenn dieser verloren geht?
Problematisch sind auch die Insuline von Diabetikern.
Sie sollten sich erkundigen, ob die Frachträume des Flugzeugs, mit dem sie fliegen, temperiert sind, da ein Gefrieren des Insulins dieses zerstören würde. Auskunft gibt ihnen die Fluggesellschaft. Also sollte insbesondere das Insulin mit Spritzen ins Handgepäck. Dieses kann aber den Sicherheitsbestimmungen der Fluglinie widersprechen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte ihr Arzt die Notwendigkeit der Arznei bestätigen, vorzugsweise auch in Englisch. Gleiches gilt für
die flüssigen Mittel und – besonders wichtig – Betäubungsmittel jeglicher Art.
Am Urlaubsort angekommen erwarten den Reisenden die nächsten Überraschungen: Klimaanlagen, ungewohntes Essen, hohe Temperaturen, Tiere, denen wir sonst nicht so oft begegnen wie Quallen und so weiter. Jeder hat da bestimmt schon mal so seine Erfahrungen gemacht.
Daher der Tipp, je nach Reiseziel, die Urlaubsapotheke durchzusehen, angebrochene Salben zu ersetzen, und die Ausstattung anzupassen. Das Malariamittel aus dem Thailandurlaub muss ja nicht mit nach Schweden und der schwedische Zeckenschutz nicht mit nach Spanien.
Gerne beraten wir sie, was wichtig und notwendig ist. Wir helfen ihnen auch bei den notwendigen Impfungen. Dieses sollten sehr zeitig geschehen, da viele Impfstoffe für die bestmögliche Wirkung nach einem mehrmonatigen Impfschema gespritzt werden.